Mittwoch, 1. März 2017

Hilfe, keiner findet mein Buch!

Autoren und Werbung - ein leidiges Thema

Gestern wurde ein Roman von mir veröffentlicht.

Im Zeitalter von Ebooks und Selfpublishing machen Autoren für sich selbst Werbung, wie nie vorher.
Da wird gepostet,  was das Zeug hält, es gibt Gewinnspiele, Leserunden,  Blogtouren ... und wer die meisten Rezis auf Amazon hat ... hat noch lange nicht am meisten verkauft.

Es gibt gute Autoren, weniger gute und andere, die den Namen nicht verdient haben, weil ihre Werke handwerklich so grottenschlecht sind, dass man sich fragt, ob es ihnen nicht peinlich ist, so was zu veröffentlichen und dafür auch noch Werbung zu machen, ohne rot zu werden.

Leser und Leserinnen regen sich über die Masse an Werbung in ihren Facebook-Lesegruppen auf und Autoren haben schlaflose Nächte, weil sie denken, ihr Bestseller geht in der Masse unter, nur weil ihn keiner sieht, wenn sie nicht genug Werbung für ihn machen.

Und dann gibt es noch die anderen. Die ... nennen wir sie mal ... introvertierte Schreiberlinge, denn die sind ganz anders als die, die man heute als Autoren kennt.

Die sitzen tagein tagaus zuhause am Schreibtisch und entblößen in ihren Werken ihre Seele.  Die können einfach nicht anders.
Die schreiben, was ihnen Lebenserfahrung und sorgfältige Recherche gebietet.
Die leiden beim Schreiben mit ihren Protagonisten... ach was, viel schlimmer als sie.
Irgendwann ist eine Geschichte beendet und der Schreiberling hat furchtbare Angst davor, was passiert, wenn jemand diese Geschichte liest.  Gleichzeitig möchte er so gerne, dass seine Protagonisten das helle Tageslicht erblicken dürfen.
Aber hat er sie gut genug geschrieben?
Wurde er seinen Protagonisten gerecht? Wird die Welt ihre Handlungen verstehen?
Je mehr Liebe und Sorgfalt so ein Schreiberling in sein Werk investiert, desto mehr Angst hat er, dass es doch nicht gereicht hat, um den Leser zu erreichen, um ihm das Lesevergnügen zu schenken, auf das er ein Recht hat, wenn er sein schwer verdientes Geld für den Roman ausgegeben hat.

Ein introvertierter Schreiberling zu sein, heißt nicht, dass man besonders hochwertige Literatur fabriziert.
Solche Schreiberlinge schreiben auch einfach nur Geschichten, über das Leben, den Tot, die Liebe, den Sex.  Nur anders eben: Bildlich gesprochen mit ihrem Herzblut, nicht mit der Tinte von Aldi.

Schreiberlinge sind die Nachttiere unter den Autoren. Sie schreiben, weil sie nicht gerne reden.  Sie geben ihre Werke  in die Welt, weil sie sich selber lieber aus derselben zurückziehen.
Sie leiden Todesängste am Tag der Veröffentlichung ihres Gedankengutes und erst wenn die ersten positiven Leserreaktionen eintreffen, können sie allmählich wieder zaghaft ausatmen.

Vor dreißig Jahren gab ein Autor sein Werk dem Verlag, der es im Buchhandel verkaufte.  Gleichzeitig veröffentlichte man unter einem Pseudonym, wenn man nicht darauf erpicht war, als Person in der Öffentlichkeit zu erscheinen.

Heute sind Pseudonyme ein Teil der Werbung.  Erotik unter einem amerikanisch klingenden Namen verkauft sich einfach besser.
Heute verkaufen zwar auch Verlage Bücher, aber vom Autoren wird gleichzeitig erwartet, dass er für sich selbst Werbung macht, auch wenn er doch nur ein armer introvertierter Schreiberling ist und die meisten introvertierten Schreiberlinge passen sich dem an, obwohl sie sich damit nicht wohl fühlen.

Gestern wurde ein Roman von mir veröffentlicht, und einige von Euch, die bis hierher gelesen haben, schmunzeln jetzt und sagen ... ganz schön raffinierte Werbung ....
Vielleicht ist es das, aber so ist dieser kleine Beitrag nicht gemeint.  Unten findet Ihr meine Homepageadresse und darauf alle bisher veröffentlichten Romane. Bitte kauft nur, was Euch wirklich reizt.  Und ja, natürlich freue auch ich mich über positive Rezensionen, aber bitte schreibt sie nur, wenn sie ehrlich sind und von Herzen kommen. Danke.

Ich habe beschlossen, meine Zeit nicht damit zu verbringen, darüber zu grübeln, wie viel Werbung ich für meinen neuen Roman wo poste, ohne jemandem auf die Nerven zu gehen ... ich lasse es einfach.

Also:
Wer sich für meine Bücher interessiert, möge bitte eine meiner Autorenseiten auf facebook abonnieren, oder falls er / sie keine sozialen Netzwerke mag, kann er/ sie mir auch eine Email schreiben, wenn er/ sie über Neuigkeiten aus meinem Schreiberlingdasein informiert werden möchte.
Blogger, die sich für meine Arbeit interessieren: Bitte  wendet Euch für Rezi-Exemplare direkt an die Verlage. Ich danke Euch.

Ich wünsche Euch allen eine gute Zeit.

www.liebelesenleben.de















Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen